Von der Selbheit und dem Sandkasten
installation & performance – 2024

Orangene Tage. Kalter Krümeltee. Sand in der Hosentasche und Marienkäfer im Glas. Der Spruch „Ich geh tot, gehst mit?“ nimmt jedem Problem den Wind aus den Segeln und Papa holt jeden Sonntag beim Berliner Tor Pommes für uns alle.
Ein Lebensabschnitt, dem ich auch heute noch genaue Gerüche und Berührungen zuordnen kann. Ein Lebensabschnitt, der mich, wie wahrscheinlich auch viele andere, geprägt hat. Ich frage mich, warum aus dieser Zeit nur wenige Momente in meiner Erinnerung bleiben, aber viele ins Vergessen fallen – und welche Situationen mich zu der Person gemacht haben, die ich heute bin.
Eine meiner prägnantesten Kindheitserinnerungen ist von unserem Sandkasten. Ein Sandkasten in der DIY-Variante aus Rauspund, das eigentlich für den Terrassenbau gedacht war.
Der Sandkasten stand direkt vor unserer Terrassentür, die Küche und Garten miteinander verband, hinter einem kleinen Absatz auf Rasenhöhe. Und obwohl Papa mir fast 30 Gigabyte Foto- und Videomaterial zugespielt hat und wir eigentlich jeden Sommer im Garten gespielt haben, habe ich nur wenige Fotos gefunden, auf denen der Sandkasten deutlich zu sehen ist.
Ich vertraue auf meine Erinnerung: Der Sandkasten hatte drei Seiten mit Sitzmöglichkeiten zum Ein- und Aussteigen und eine Seite, die direkt an einer roten Ziegelwand endete – perfekt, um die sandigen Schippen daran auszuklopfen.
Im Winter hat Papa den Sandkasten meist abgedeckt. Bei Regen sammelte sich in der Abdeckplane dann immer das Wasser und formte einen kleinen See. Eine gute Möglichkeit, die kleinen Papierboote fahren zu lassen.
Im Sommer war der Sand dann immer weicher. Die Sonne hat meist ganze Arbeit geleistet und den Sand sogar bis in die tieferen Schichten getrocknet. Der formbare, noch etwas feuchte Sand liegt noch tiefer.
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